14. Februar 2024
Nachdem die WGH im März 2016 einen Antrag zur zukünftigen Dorfentwicklung gestellt hat, fanden 2020 Ortsteilforen in Lippramsdorf und Hullern statt. Jetzt folgen Flaesheim und Lavesum.
Die Beteiligung in Flaesheim war sehr gut. Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben im Rahmen einer abschließenden Planungsrunde Ihre Ideen und Wünsche für eine zukünftige Entwicklung eingebracht. Die Entwicklung des Dorfplatzes zu einer lebendigen Begegnungsstätte wurde priorisiert. Darüber hinaus sollte das Nebeneinander von Anwohnern und Touristen überdacht werden. Eine verbesserte Parksituation sowie die Errichtung von sanitären Anlagen für Wanderer und Fahrradfahrer standen ganz oben auf der Projektliste.
Die WGH begrüßt es, wenn nach Abschluss der Dorfteilforen auch Projekte, die von den Bürgerinnen und Bürgern angeregt wurden, auch tatsächlich umgesetzt werden. Dies ist die Gelegenheit, Weichen für eine attraktive Entwicklung zu stellen. Aktuelle Förderprogramme sollten genutzt und finanzielle Mittel im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
WGH stellt Antrag zur zukünftigen Dorfentwicklung in Haltern am See (hier »»)
Das Erscheinungsbild der Stadt Haltern am See wird maßgeblich auch durch die vielen Dörfer und kleinen Ortsteile geprägt. Wirtschaftliche Probleme, demographischer Wandel, unzureichende Auslastung der ehemals vorhanden und gut funktionierenden Infrastruktur sowie der Trend zur Zusammenfassung zu größeren Einheiten hat den dörflichen Charakter und das Zusammenleben einschneidend verändert.
Lebensmittelgeschäfte verschwinden, Poststellen schließen oder bieten einen stark eingeschränkten Service an, die Stadtsparkasse schließt ihre Filialen, der öffentliche Nahverkehr wird eingeschränkt, eine ärztliche Versorgung ist nur noch bedingt vorhanden und den Kindergärten und Schulen drohen immer wieder Schließungen. Die Attraktivität der Dörfer nimmt für Jung und Alt dramatisch ab. Steuern und Abgaben steigen, ohne dass den Dörfern einen angemessener Gegenwert geliefert wird.
Die WählerGemeinschaft Haltern sieht diese Entwicklung mit großer Sorge und fordert daher die Erstellung eines zukunftsfähigen Gesamtkonzeptes für die Stadt Haltern am See. Strukturelle Gebäudeleerstände und eine damit verbundene Verödung der Dorfkerne müssen vermieden werden. Einrichtungen der Daseinsfürsorge sollten fußläufig erreichbar sein. In den Dörfern müssen langfristig gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden, wie in der Stadt auch.
Bisher ist die Entwicklung durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen geprägt. Diese Vorgehensweise wird langfristig in eine Sackgasse führen. Wir alle sind Haltern und sind daher ein Teil der zukünftigen Planungen. Die WGH fordert eine bewusste Auseinandersetzung und offensive Begegnung mit den neuen Herausforderungen bei der zukünftigen Entwicklung der Dörfer und Ortsteile der Stadt Haltern am See. Die zurzeit bestehenden attraktiven Förderprogramme bieten sicherlich den einen oder andern Ansatzpunkt zur Verbesserung der Gesamtsituation.
WGH: Veronika Vißmann
Sachkundige Bürgerin