Mehrfach wurde in den letzten Jahren in der lokalen Presse über starke Verunreinigungen der Halterner Gewässer mit Pestiziden berichtet. Anhand der vorgenommen Reinigungsmaßnahmen durch die Gelsenwasser AG kann man davon ausgehen, dass es sich nicht um Bagatellfälle gehandelt hat.
Die WGH fordert eine Beteiligung der Politik zur Verbesserung der Gesamtsituation in Haltern. Wir stellen uns eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe vor, die Maßnahmen und die aktuelle Situation mit den Verantwortlichen Stellen diskutiert und umsetzt.
In den letzten Jahren erschienen immer wieder Meldungen in der Tagespresse über hohe Pestizidbelastungen des Halterner Stausees. Grenzwerte im Stauseewasser werden gefährlich hoch überschritten. Seit 2012 muss die Gelsenwasser AG jährlich verstärkt Aktivkohle im Werte von ca. 800.000 € einsetzen, um die giftigen Schadstoffe aus dem Rohwasser zu filtern.
Auf Initiative der WGH wurde ein Vertreter der Gelsenwasser AG in den Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss eingeladen, um die Gesamtsituation näher zu erläutern. Es wurde bestätigt, dass Pestizide / Herbizide, die beim Maisanbau eingesetzt werden, die Hauptverursacher einer hohen Verunreinigung speziell im Monat Mai sind. Dass eine so große Menge an Schadstoffen eingeleitet wird, geht angeblich Starkregen zurück. Die WGH hält diese Erklärung für wenig hilfreich. Starkregen insbesondere im Frühjahr und Herbst ist keine wundersame Erscheinung. Art, Menge und Einbringweise der Pestizide müssen so beschaffen sein, dass auch solche Ereignisse nicht zu einer Belastung der örtlichen Gewässer führen können. Notfalls sind adäquate Verbote auszusprechen.
Die Gelsenwasser AG muss immer aufwendigere Maßnahmen ergreifen, um sauberes Trinkwasser an den Verbraucher liefern zu können. Auch sie fordert den vorbeugenden Gewässerschutz, da die Möglichkeiten der technischen Wasseraufbereitung begrenzt sind. Sie teilt unsere Besorgnis hinsichtlich der Entwicklung der letzten Jahre.
Aufgrund der vorliegenden Zunahme von Verunreinigungen muss die freiwillige Kooperation zwischen Gelsenwasser und der Landwirtschaftskammer dringend auf den Prüfstand. Es wird Zeit, dass der Bevölkerung ein Mitspracherecht durch Beteiligung der Lokalpolitik eingeräumt wird.
Die Halterner Zeitung berichtete am 28.10.2014 im Lokalteil. Weitere Informationen können den Kooperationsberichten unter http://www.landwirtschaftskammer.de/coesfeld/steverkooperation entnommen werden.
Antrag an den Bürgermeister:
Zeitungsbericht "Zu viel Aktivkohle eingesetzt":